Forderung 2) Typenoffene Genehmigungen für Windräder
Genehmigte Windräder schnell aufbauen – aber bitte auf dem aktuellen Stand der Technik!
Derzeit liegen für rund 2.000 Windräder bereits erteilte Genehmigungen vor. Viele dieser Windräder werden hoffentlich in den nächsten Monaten gebaut. Erfahrungsgemäß werden im Winterhalbjahr mehr Windräder aufgestellt, als über den Sommer – auch wenn das Ausbautempo immer noch weit hinter dem Niveau, das wir 2017 hatten, („Altmaier-Knick“) zurückliegt.
Ein großes Problem: In Deutschland muss man beim Beantragen der Genehmigung bereits genau festlegen, welche Anlage von welchem Hersteller aufgestellt wird. Da die Genehmigungsverfahren mehrere Jahre dauern – sogar 5 Jahre sind keine Seltenheit – stellt Deutschland seit 20 Jahren veraltete Technik in die Landschaft.
Die Lösung: Durch eine kleine Einfügung in §15 BIMSCH-Gesetz kann pauschal für alle bereits genehmigten Windräder Typenoffenheit nachträglich ermöglicht werden:
„Eine Typenänderung ist unwesentlich, wenn die Immissionen gleich bleiben (Schall, Schatten)“.
Zur Erklärung: Moderne Windräder können über entsprechende Schall-Schatten-Module so eingestellt werden, dass die Immissionen gleich bleiben.
Was bringt das? Laut Aussagen erfahrener Windpark-Projektierer ist es noch 6 bis 8 Wochen vor der geplanten Errichtung möglich, einen modernen Anlagentyp bei einem Hersteller zu ordern. Dieser erzeugt dann am gleichen Standort bis zu 50% mehr Strom – und das sogar gleichmäßiger auch bei schwachem Wind. Die größeren Investitionen amortisieren sich schnell durch den höheren Stromertrag.
Potenzial für die rund 1.700 Windräder, die in den nächsten Monaten gebaut werden sollen: Bis zu 40 Mrd. kWh Strom p.a.
Wie läuft es im Ausland? In der ganzen Welt wie z.B. in den USA, Spanien, Kanada sind Änderungen des Anlagentyps kurz vor Erhalt der Genehmigung möglich. Das Verfahren läuft in zwei Schritten: Zunächst wird der Standort geprüft und genehmigt. Dabei werden z.B. die maximalen Immissionen für Schall und Schattenwurf definiert. In einem zweiten Schritt erfolgt dann die Genehmigung der eigentlichen Anlage.
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Unterstütze auch unseren Appell an die Bundesregierung:
Wir fordern die Bundesregierung auf: Setzen Sie endlich Sofortmaßnahmen um!
- Gasspeicher füllen: Sorgen Sie dafür, dass viele der rund 10.000 Biogasanlagen ans Gasnetz angeschlossen werden, damit weniger Gas aus den Gasspeichern entnommen werden muss.
- Mehr Energie: Ermöglichen Sie per Gesetz für alle bereits genehmigten, aber noch nicht aufgebauten Windräder Typenoffenheit, so dass an den Standorten moderne Anlagentypen errichtet werden können, die bis zu 50% mehr Strom im Winter erzeugen.
- Heizkosten senken: Mobilisieren Sie hunderttausende Heimwerker mit einer (Innen-)Dämm-Offensive: Fördern Sie auch Eigenleistungen und setzen Sie Energieberatung gezielt ein, um den Weg für Do-It-Yourself-Maßnahmen frei zu machen. Beschaffen Sie Wärmepumpen am Weltmarkt, sorgen Sie für gut informierte Betriebe und ausgebildete Fachkräfte und stärken Sie Solidarität in der Bevölkerung, indem Sie Nachbarschafts-Energiegemeinschaften ermöglichen, mit denen eine Wärmepumpe mehrere Häuser mit günstiger sauberer Wärme versorgen kann.
- Realisieren Sie weitere Sofortmaßnahmen, wie sie u.a. in der genannten Studie erwähnt werden. Sorgen Sie z.B. dafür, dass Mitarbeiter besonders im Winter ein Recht auf Homeoffice haben, um Kraftstoff für die Fahrt ins Büro zu sparen.
Unterschreibe unseren Appell an die Bundesregierung:
Bitte unterstütze uns, damit die Bundesregierung jetzt den Weg frei macht. Damit wir Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit bekommen, unsere Heizkosten und Stromkosten schnell zu senken.
Für die Umsetzung eines Pakets mit effektiven Sofortmaßnahmen zur Nutzung Erneuerbarer Energien und Energieeffizienz als Ausweg aus der Energiekrise
Mehr Informationen zu den Maßnahmen werden wir in wenigen Tagen hier veröffentlichen.
Vielen Dank!